OG Gangkofen


Hilfe für die Bachmuschel

Gangkofen (mb). Nov. 2023. Vor rund 25 Jahren entdeckte Joe Engelhardt, staatlich anerkannter Fließgewässerökologe, im Kühbach bei Gangkofen die äußerst seltene Bachmuschel, eine FFH Art die in der Roten Liste 1 aufgeführt ist. In der Roten Liste 1 sind Arten aufgeführt, die so schwerwiegend bedroht sind, dass sie in absehbarer Zeit aussterben, wenn die Gefährdungsursachen fortbestehen. Seit vielen Jahren kümmert sich deshalb die Ortsgruppe des Bund Naturschutz um den Fortbestand der Bachmuschel. Die Bachmuschel braucht in ihrem Lebenslauf ein durchflossenes Kiessubstrat am Bachgrund. Die männlichen Bachmuscheln geben ihre Spermien ins Wasser ab, wo sie von den Weibchen über die Kiemen aufgenommen werden. In den Muschelkiemen wachsen dann 0,2 mm kleine Larven heran, welche von den Weibchen ins Wasser ausgestoßen werden und von geeigneten Wirtsfischen, wie Elritze und Eitel aufgenommen werden. Während der parasitären Phase am Wirtsfisch entwickeln sich die Larven zu fertigen Jungmuscheln. Der Fisch wird dadurch nicht geschädigt. Nach 2 – 6 Wochen fallen die Jungmuscheln von den Fischkiemen ab und vergraben sich im Kieslückensystem des Gewässergrunds, wo sie weiterwachsen. Die Jungmuscheln erscheinen erst nach ungefähr 1 bis 3 Jahren an der Oberfläche des Bachbetts, wo sich der Lebenskreislauf schließt. Früher, vor den Begradigungen holten sich die Bäche selbst neues Substrat von den Uferböschungen. Aufgrund von Verbauungen und Sedimenteintrag sind Kiesbänke in den Bächen jedoch immer seltener. Dabei sind diese als Laichplatz für Fische und Lebensraum für Muscheln sehr wichtig. Deshalb führt der Bund Naturschutz seit Jahren Kies in den Kühbach und die angrenzenden Nebenbäche zu, um diesen wichtigen Lebensraum zu erhalten. Die Regierung von Niederbayern fördert diese Maßnahme und so konnten nun an verschiedenen Stellen insgesamt 10 Kubikmeter Kies mit einer Körnung von 4 bis 30 mm ins Bachbett gegeben werden. Die Feinde der Bachmuschel sind Gewässerausbau, Sedimenteintrag und die Bisamratte.

Die Bachmuschel-Aktion der OG Gangkofen


1. Juni: Vortrag über Schlangen im Landkreis

Die Ortsgruppe Gangkofen bietet am Donnerstag, 1. Juni, einen Vortrag zum Thema „Schlangen des Landkreises Rottal-Inn – selten gesehen, häufig verwechselt“. Referent ist der 2. Vorsitzende der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Rottal-Inn, Daniel Renner. Ergänzt um zahlreiche Lichtbilder wird er die verschiedenen Schlangenarten (im Bild eine Äskulapnatter) vorstellen, dazu ihre Lebensräume, ihre Bedrohung und die Schutzmöglichkeiten. Und er wird auch Anschauungsmaterial dabei haben. Beginn ist um 18 Uhr in der Lounge (1. Stock) der Pizzeria „da Marilena“ am Marktplatz 1, Gangkofen. Eingeladen sind alle interessierten Bürger. Der Eintritt ist frei, Unkosten-Spenden sind willkommen. Um Anmeldung wird gebeten unter 0151-25348890 oder unter stanzel.christian@web.de.


Der Bachmuschel auf der Spur

Am Dreikönigstag, 06. Januar 2023, war die Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Gangkofen am renaturierten Kühbach auf Bachmuschel-Erkundung. Geleitet durch den 2. Vorstand Joe Engelhardt machte sich die Exkursionsgruppe bei bestem Wetter und mit umfangreichen Erklärungen auf den Weg, um die im Landkreis extrem selten gewordene und vom Aussterben bedrohte Bachmuschel zu suchen. Erstaunlicherweise konnten neben einigen älteren Muschelschalen auch eine noch fast verschlossene Schale mit fleischlichen Überresten entdeckt werden! Dies nimmt die Ortsgruppe als Annahme, dass es durchaus noch lebende Exemplare im Kies versteckt geben dürfte. Der Erfolg gibt nun Rückenwind für die geplante Aktion, um an ausgewählten Stellen neues Substrat einzubringen, welche der Bach kontinuierlich selbst verschwemmt und somit den idealen Reproduktions-Lebensraum für die Bachmuschel und deren Wirtsfische schafft. Ein dementsprechender Förderantrag ist bereits in Arbeit. Die Ortsgruppe weist darauf hin, dass die Bachmuschel streng geschützt ist und das Bachbett auf eigene Initiative nicht betreten werden darf.

 


Neue BN-Vorstandschaft in Gangkofen

Christian Stanzel ist Ortsgruppen-Vorsitzender – Co-Vorsitzender und Beisitzer unterstützen

Gangkofen, 28.7.2022. Die Ortsgruppe Gangkofen des Bund Naturschutz hat sich nach einer längeren Pause wieder formiert und Neuwahlen durchgeführt. Hierzu trafen sich Mitglieder und Gäste in der Pizzeria „Da Marilena“, wo sie vom BN-Kreisgruppen-Vorsitzenden Dr. Jürgen Riedler und der stellvertretenden Kreisvorsitzenden Anne Hennersperger begrüßt wurden. Jürgen Riedler freute sich im Namen der Kreisgruppe, dass nach der Pause nun eine Wiederbelebung der Naturschutzaktivitäten in diesem westlichen Bereich des Landkreises wieder erfolgen könne: „Die Ortsgruppen sind wichtig für unsere Naturschutz-Arbeit, da hier genau die BN-Mitglieder anzutreffen sind, die auch wertvolles Wissen über Naturschutz-relevante Fakten und Ereignisse in diesem geografischen Bereich haben.“ Der Kreisvorsitzende gab dann die Wahlmodalitäten bekannt, wobei er unter anderem erwähnte, dass die Wahlperiode vier Jahre betrage.
Zum 1. Vorsitzenden wurde dann Christian Stanzel gewählt, sein Stellvertreter ist Joe Engelhardt. Zum Kassier wurde Herbert Eggerdinger bestimmt. Das Amt des Schriftführers wurde nicht besetzt, da es laut Satzung optional geführt werden kann. Gewählt wurden jedoch zwei Beisitzer, nämlich Andrea Sommer und Stefan Sommer. Alle Wahlen erfolgten mit einstimmigem Votum. Der Kreisvorsitzende gratulierte den neu gewählten Vorstandsmitgliedern der Ortsgruppe Gangkofen und wünschte für die Zukunft ein gutes, erfolgreiches und gedeihliches Arbeiten im Sinne von Natur und Umwelt. Den Abschluss der Versammlung bildete eine Beratung über aktuelle naturschutzfachliche Fakten und Problemstellungen im Bereich Gangkofen-Massing, wobei Joe Engelhardt ausführlich über die wenigen – und sehr gefährdeten – Populationen der streng geschützten Gelbbauchunke berichtete und zahlreiche interessante Details über Lebensräume und Bedrohung dieser seltenen Froschlurch-Art bereit hatte. Auch wurde beschlossen, sich künftig jeden ersten Donnerstag im Monat in der Pizzeria „Da Marilena“ am Marktplatz in Gangkofen zu treffen. Vorsitzender Christian Stanzel bemerkte abschließend, dass Naturschutz-Interessierte sich jederzeit gerne melden können und auch zu den gemeinsamen Treffen jeden ersten Donnerstag im Monat zum Informations-Austausch herzlich eingeladen sind.   -wh