OG Gangkofen


Viel für die Bachmuschel getan

Jahreshauptversammlung der BN-Ortsgruppe Gangkofen – Vortrag über naturnahe Gärten

Gangkofen, 6. März 2025. Bei der Jahreshauptversammlung der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Gangkofen in der Pizzeria „Da Marilena“ freute sich 1. Vorsitzender Christian Voigt zunächst über die erfreulich vielen Mitglieder und Gäste, die zur Veranstaltung gekommen waren. Er begrüßte besonders auch den stellvertretenden BN-Kreisvorsitzenden Horst Blein. 
In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr nannte Christian Voigt zahlreiche Aktivitäten, darunter einen Gelbbauchunken-Vortrag sowie die jährliche Exkursion zum Kühbach am Dreikönigstag, eine Waldbegehung, einen Vortrag über den Igel-Schutz, die sehr erfolgreiche Ausstellung im Rathaus zum Thema „Streuobstwiesen“ sowie die Unterstützung des Schul-Ferienprogramms im Rahmen einer „Krautschau“ und  das eigene BN-Ferienprogramm bei dem diesmal von den Kindern Hummelhäuser gebaut wurden. „Ich freue mich ganz besonders“, so der Vorsitzende, „dass wir für die auf der Roten Liste gefährdeter Arten geführte Bachmuschel sehr viel in den Gemeindebächen tun konnten und auch, dass die ‚Abgeplattete Teichmuschel‘ (ebenfalls eine Rote Liste-Art) bei uns vorkommt. Ich danke in diesem Zusammenhang allen Mitgliedern und Helfern, die uns so tatkräftig unterstützen und bitte auch die gesamte Bevölkerung, bei Sichtungen von Schlangen rund um das Gemeindegebiet jeweils ein Foto zu machen und mit Angabe des Fundorts an Martin Brunnmeier 0171-4349702 zu senden.“
Für das laufende Jahr kündigte er am 29. März eine Besichtigung zum Thema „Klimafitter Wald“ an. Weiterhin findet von 19. März bis Anfang April die Ausstellung „Stadtbäume“ im Rathaus sowie wieder laufende Aktionen zum Erhalt der Bachmuschel und im Sommer ein Radausflug zum Windrad, ein Kinder-Ferienprogramm, Grundstückspflege-Aktionen, eine Initiative zur Rettung der Gelbbauchunke, ein Samen-Tauschmarkt im Herbst und eine Aktion gegen Umweltverschmutzung durch Zigarettenkippen, statt.
Nach dem Kassenbericht durch Herbert Eggerdinger, der eine zufriedenstellende Finanzlage bilanzierte, gab der Landschaftsarchitekt Max Hennersperger in einem praxisbezogenen Lichtbilder-Vortrag unter dem Titel „Naturnahe Gärten – Ordnung oder Chaos?“  viele Tipps zur Gartengestaltung.
Er stellte zunächst heraus, was man überhaupt unter „Natur“ zu verstehen habe, ging auch auf geologische Aspekte in unserem Raum ein und zeigte einige Negativ-Beispiele wie etwa Schottergärten. Bilder von naturnah gestalteten Gärten in unterschiedlichen Ausformungen und Größenvarianten bildeten mit zahlreichen Erläuterungen des Experten in dem Vortrag natürlich den Schwerpunkt. Ein besonderes Anliegen lag ihm dabei aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, moderne Gartenarchitektur und Ästhetik mit einer hervorragenden Biotopvielfalt zu verknüpfen. Viele praktische Tipps zur insektenfreundlichen Bepflanzung mit Sträuchern, Bäumen und Hecken bereicherten die interessanten Ausführungen. Der Referent gab auch Hinweise zur optimalen räumlichen Pflanzenverteilung in Gärten, er erläuterte den Wert von Gehölzsäumen, gab Anregungen zur Gestaltung von Blühflächen, Staudenbeeten und aufgelockerten Grün-Strukturen sowie von Wildbienen-Nesthilfen. Max Hennersperger ging auch darauf ein, wie man Kleintieren wie zum Beispiel dem Igel Lebensräume schaffen könne: „Beispielsweise mit einem Reisighaufen in einer bepflanzten Ecke unter Sträuchern. Mit Flächen, die man einfach der Natur überlässt, kann man in jedem Garten viel für die Artenvielfalt tun“, schloss der Referent seinen mit viel Beifall bedachten Vortrag.
Vorsitzender Christian Voigt dankte dem Referenten für seine Ausführungen. Er hoffte abschließend darauf, dass man gemeinsam auch weiterhin eine erfolgreiche Arbeit des im Sinne des Natur- und Artenschutzes leisten könne und erinnerte an die Stammtisch-Treffen für Mitglieder und für Gäste an jedem ersten Donnerstag im Monat ab 19.30 Uhr in der Pizzeria „Da Marilena“. -wh


Hilfe für die Bachmuschel

Gangkofen (mb). Nov. 2023. Vor rund 25 Jahren entdeckte Joe Engelhardt, staatlich anerkannter Fließgewässerökologe, im Kühbach bei Gangkofen die äußerst seltene Bachmuschel, eine FFH Art die in der Roten Liste 1 aufgeführt ist. In der Roten Liste 1 sind Arten aufgeführt, die so schwerwiegend bedroht sind, dass sie in absehbarer Zeit aussterben, wenn die Gefährdungsursachen fortbestehen. Seit vielen Jahren kümmert sich deshalb die Ortsgruppe des Bund Naturschutz um den Fortbestand der Bachmuschel. Die Bachmuschel braucht in ihrem Lebenslauf ein durchflossenes Kiessubstrat am Bachgrund. Die männlichen Bachmuscheln geben ihre Spermien ins Wasser ab, wo sie von den Weibchen über die Kiemen aufgenommen werden. In den Muschelkiemen wachsen dann 0,2 mm kleine Larven heran, welche von den Weibchen ins Wasser ausgestoßen werden und von geeigneten Wirtsfischen, wie Elritze und Eitel aufgenommen werden. Während der parasitären Phase am Wirtsfisch entwickeln sich die Larven zu fertigen Jungmuscheln. Der Fisch wird dadurch nicht geschädigt. Nach 2 – 6 Wochen fallen die Jungmuscheln von den Fischkiemen ab und vergraben sich im Kieslückensystem des Gewässergrunds, wo sie weiterwachsen. Die Jungmuscheln erscheinen erst nach ungefähr 1 bis 3 Jahren an der Oberfläche des Bachbetts, wo sich der Lebenskreislauf schließt. Früher, vor den Begradigungen holten sich die Bäche selbst neues Substrat von den Uferböschungen. Aufgrund von Verbauungen und Sedimenteintrag sind Kiesbänke in den Bächen jedoch immer seltener. Dabei sind diese als Laichplatz für Fische und Lebensraum für Muscheln sehr wichtig. Deshalb führt der Bund Naturschutz seit Jahren Kies in den Kühbach und die angrenzenden Nebenbäche zu, um diesen wichtigen Lebensraum zu erhalten. Die Regierung von Niederbayern fördert diese Maßnahme und so konnten nun an verschiedenen Stellen insgesamt 10 Kubikmeter Kies mit einer Körnung von 4 bis 30 mm ins Bachbett gegeben werden. Die Feinde der Bachmuschel sind Gewässerausbau, Sedimenteintrag und die Bisamratte.

Die Bachmuschel-Aktion der OG Gangkofen


1. Juni: Vortrag über Schlangen im Landkreis

Die Ortsgruppe Gangkofen bietet am Donnerstag, 1. Juni, einen Vortrag zum Thema „Schlangen des Landkreises Rottal-Inn – selten gesehen, häufig verwechselt“. Referent ist der 2. Vorsitzende der Bund-Naturschutz-Kreisgruppe Rottal-Inn, Daniel Renner. Ergänzt um zahlreiche Lichtbilder wird er die verschiedenen Schlangenarten (im Bild eine Äskulapnatter) vorstellen, dazu ihre Lebensräume, ihre Bedrohung und die Schutzmöglichkeiten. Und er wird auch Anschauungsmaterial dabei haben. Beginn ist um 18 Uhr in der Lounge (1. Stock) der Pizzeria „da Marilena“ am Marktplatz 1, Gangkofen. Eingeladen sind alle interessierten Bürger. Der Eintritt ist frei, Unkosten-Spenden sind willkommen. Um Anmeldung wird gebeten unter 0151-25348890 oder unter stanzel.christian@web.de.


Der Bachmuschel auf der Spur

Am Dreikönigstag, 06. Januar 2023, war die Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Gangkofen am renaturierten Kühbach auf Bachmuschel-Erkundung. Geleitet durch den 2. Vorstand Joe Engelhardt machte sich die Exkursionsgruppe bei bestem Wetter und mit umfangreichen Erklärungen auf den Weg, um die im Landkreis extrem selten gewordene und vom Aussterben bedrohte Bachmuschel zu suchen. Erstaunlicherweise konnten neben einigen älteren Muschelschalen auch eine noch fast verschlossene Schale mit fleischlichen Überresten entdeckt werden! Dies nimmt die Ortsgruppe als Annahme, dass es durchaus noch lebende Exemplare im Kies versteckt geben dürfte. Der Erfolg gibt nun Rückenwind für die geplante Aktion, um an ausgewählten Stellen neues Substrat einzubringen, welche der Bach kontinuierlich selbst verschwemmt und somit den idealen Reproduktions-Lebensraum für die Bachmuschel und deren Wirtsfische schafft. Ein dementsprechender Förderantrag ist bereits in Arbeit. Die Ortsgruppe weist darauf hin, dass die Bachmuschel streng geschützt ist und das Bachbett auf eigene Initiative nicht betreten werden darf.

 


Neue BN-Vorstandschaft in Gangkofen

Christian Stanzel ist Ortsgruppen-Vorsitzender – Co-Vorsitzender und Beisitzer unterstützen

Gangkofen, 28.7.2022. Die Ortsgruppe Gangkofen des Bund Naturschutz hat sich nach einer längeren Pause wieder formiert und Neuwahlen durchgeführt. Hierzu trafen sich Mitglieder und Gäste in der Pizzeria „Da Marilena“, wo sie vom BN-Kreisgruppen-Vorsitzenden Dr. Jürgen Riedler und der stellvertretenden Kreisvorsitzenden Anne Hennersperger begrüßt wurden. Jürgen Riedler freute sich im Namen der Kreisgruppe, dass nach der Pause nun eine Wiederbelebung der Naturschutzaktivitäten in diesem westlichen Bereich des Landkreises wieder erfolgen könne: „Die Ortsgruppen sind wichtig für unsere Naturschutz-Arbeit, da hier genau die BN-Mitglieder anzutreffen sind, die auch wertvolles Wissen über Naturschutz-relevante Fakten und Ereignisse in diesem geografischen Bereich haben.“ Der Kreisvorsitzende gab dann die Wahlmodalitäten bekannt, wobei er unter anderem erwähnte, dass die Wahlperiode vier Jahre betrage.
Zum 1. Vorsitzenden wurde dann Christian Stanzel gewählt, sein Stellvertreter ist Joe Engelhardt. Zum Kassier wurde Herbert Eggerdinger bestimmt. Das Amt des Schriftführers wurde nicht besetzt, da es laut Satzung optional geführt werden kann. Gewählt wurden jedoch zwei Beisitzer, nämlich Andrea Sommer und Stefan Sommer. Alle Wahlen erfolgten mit einstimmigem Votum. Der Kreisvorsitzende gratulierte den neu gewählten Vorstandsmitgliedern der Ortsgruppe Gangkofen und wünschte für die Zukunft ein gutes, erfolgreiches und gedeihliches Arbeiten im Sinne von Natur und Umwelt. Den Abschluss der Versammlung bildete eine Beratung über aktuelle naturschutzfachliche Fakten und Problemstellungen im Bereich Gangkofen-Massing, wobei Joe Engelhardt ausführlich über die wenigen – und sehr gefährdeten – Populationen der streng geschützten Gelbbauchunke berichtete und zahlreiche interessante Details über Lebensräume und Bedrohung dieser seltenen Froschlurch-Art bereit hatte. Auch wurde beschlossen, sich künftig jeden ersten Donnerstag im Monat in der Pizzeria „Da Marilena“ am Marktplatz in Gangkofen zu treffen. Vorsitzender Christian Stanzel bemerkte abschließend, dass Naturschutz-Interessierte sich jederzeit gerne melden können und auch zu den gemeinsamen Treffen jeden ersten Donnerstag im Monat zum Informations-Austausch herzlich eingeladen sind.   -wh