OG Wurmannsquick

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Den Wald mit anderen Augen sehen

Wurmannsquick, Oktober 2023. Bei herrlichem Herbstwetter machte der Bund Naturschutz Rottal-Inn eine Waldwanderung „den Wald mit anderen Augen sehen“ mit dem Förster Michael Reichenwallner. Der Weg führte für viele Interessierte rund um den Schlossberg. Und was man mit den Augen eines Naturliebhabers nicht alles sehen kann: Pilze, Gräser, Sträucher, Bäume, Schmetterlinge und Insekten. Die erste Erklärung durch Förster Reichenwallner war, dass nach den Kalamitäten der letzten Jahre wie Sturm und Borkenkäferbefall, sich durch die natürliche Sukzession wieder ein neuer artenreicher Wald ohne menschlichen Eingriff entwickeln kann. Später kristallisieren sich Solitärbäume heraus und es entsteht ein natürlicher Mischwald. Der Förster wies darauf hin, dass bestimmte Raupen ganz bestimmte Pflanzen brauchen z.B. der Zitronenfalter den Faulbaum. Auffallend waren neben den üblichen Wirtschaftsgehölzen zwei ca. 100-jährige Eichen. Dabei öffnete uns H. Reichenwallner die Augen, wenn er erzählte, dass wir in einem „jungen“ Wald sind, da ein Waldbaum im Urwald 250 Jahre und älter werden kann. In einem Naturwald könnte sich Biodiversität, also Artenreichtum entfalten.Die Teilnehmer genossen es sehr, die Naturwanderung zu erleben und spürten etwas von der Komplexität in den Naturvorgängen.


Obstbaumblüte auf der Streuobstwiese

Wurmannsquick, Mai 2023. Der Bund Naturschutz veranstaltete bei herrlichem Frühlingswetter eine geführte Wanderung auf der gemeindeeigenen Streuobstwiese in Putting mit Franz Bruckmeier, einem geprüften Natur- und Landschaftspfleger, der sich um das Management der dortigen 62 Streuobstbäume kümmert. Nach Absprache mit der Gemeinde, angelegt vor ca. 25 Jahren, und unter der Regie von Rudolf Harpf und Franz Bruckmeier, wurden damals gemeinsam mit der JAU-Rottal-Inn 40 Obstbäume, alles verschiedene alte Sorten, auf Gemeindegrund gepflanzt. Ein paar Jahre später kam noch eine Obstbaumreihe mit 22 Bäumen hinter dem Bauhof hinzu. Von den 62 Apfel-, Birnen-, Kirschen- und Zwetschgenbäumen hat jeder einen Paten für fünf Jahre, diese Patenschaft kann aber wieder um weitere fünf Jahre bei der Gemeinde verlängert werden. Der Obst-Ertrag gehört dem Paten, allerdings zu einem geringen Mietpreis. Der Baumpate hat auch ein paar Pflichten zu erfüllen, und zwar erforderliche Schneidearbeiten durchzuführen und das Umfeld des Baumes sauber zu halten, wobei Unterstützung und Beratung durch den Obst- und Gartenbauverein erfolgt.
Bei dieser Wanderung, an der auch Marianne Watzenberger als Geschäftsführerin der Kreisgruppe im Bund Naturschutz teilnahm, erhielten nun die Beteiligten viele Tipps des Experten von der Pflanzung über die beanspruchte Standfläche – z.B. 100 qm für einen Hochstamm – bis hin zur Baumpflege oder zum richtigen Schnittzeitpunkt und Vieles mehr. Die Wiese wird dort übrigens von Schafen beweidet. Franz Bruckmeier riet den Beteiligten zudem, regionale Produkte und einheimisches, ungespritztes Obst besser zu schätzen und zu verwerten, oder es zu Saft, Most und Ähnlichem zu verarbeiten. Sein Fazit: „Obst hat sehr viele gesunde Inhaltstoffe und sollte auf jedem Ernährungsplan stehen. Zudem ist ein Obstbaum in der Blüte ein Insektenmagnet und zugleich ein riesiger Blumenstrauß in der Natur.“


Eine Einladung zu einer Mitgliederversammlung

Hier eine Einladung zu einer Mitgliederversammlung (Klick vergrößert)