• Home  › 
  • Rottal-Inn blüht auf

Informationen für Gemeinden

Die Aktion ist erfolgreich mit Bad Birnbach, Arnstorf, Massing und der Pilot-Stadt Eggenfelden im Jahre 2016 angelaufen. Sollten Kommunen Interesse an der Aktion haben: Bitte Anruf bei der BN-Geschäftsstelle Tel 08561-3834 oder am Landratsamt Pfarrkirchen, Bernd Hofbauer, Tel 08561/20-148.

Hierzu auch interessante Links:

www.naturgarten.org/beispiele/oeffentliches-gruen/landkarte-des-lebens.html

www.naturgarten.org

www.naturgartenplaner.de


Blüten bis in den November

Eggenfelden. Derzeit für den ersten Jahresrhythmus abgeschlossen ist die Aktion „Rottal Inn blüht auf“, bei der in Eggenfelden als Pilot-Kommune sowie auch in Arnstorf, Bad Birnbach und Massing auf ausgewählten Flächen einheimische Wildpflanzen und Stauden angepflanzt wurden. Die im Frühjahr 2016 auf diese Weise angelegten Flächen entwickeln sich überall erwartungsgemäß und überzeugen die Initiatoren der Aktion, nämlich die Kreisgruppe des Bund Naturschutz, die „Pilot-Stadt“ Eggenfelden, die Sparkassen-Stiftung als Sponsor und die zahlreichen Bauhof-Fachleute aus den ebenfalls an der Aktion teilnehmenden Gemeinden.

Der letzte Pflegetermin in diesem Jahr erbrachte auch die von dem die Aktion als Experte begleitenden Biologen Dr. Reinhard Witt vorausgesagten und von allen Beteiligten erwarteten Ergebnisse: Selbst jetzt Anfang November sind noch zahlreiche Blüten zu sehen, was einerseits wahrscheinlich der zurückliegenden relativ milden Witterung zu verdanken ist, andererseits aber auch der stabilen Zusammensetzung der  heimischen Pflanzen-Gemeinschaften. Bei dem nun durchgeführten Pflegetermin an der als Muster-Fläche ausgewählten Verkehrsinsel an der Feuerhausgasse in Eggenfelden nahmen neben dem Experten Dr. Witt auch 1. Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler, der Fachberater des Landkreises für Gartenkultur und Landespflege, Bernd Hofbauer, der Stellvertretend BN-Kreisvorsitzende Dr. Jürgen Riedler sowie Fachleute der beteiligten kommunalen Bauhöfe teil, um sich vom Fachmann die letzten Pflege-Maßnahmen im Jahreslauf erläutern zu lassen. „Solange das Wetter einigermaßen gut ist, lässt man die Pflanzen, die ja zum Teil noch blühen, natürlich stehen“, so Experte Dr. Witt, „wenn dann richtiger Frost kommt, sind die Flächen jedoch zu mähen und das Mähgut abzutransportieren“. – Das Wegschaffen des Mähgutes ist übrigens ein entscheidendes Charakteristikum der Bearbeitungs-Richtlinien für diese Flächen, bei denen das herkömmliche Mulchen kontraproduktiv wäre.

Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler zeigte sich gleichermaßen erfreut über die sehr gute Entwicklung der Flächen und vor allem über die optisch sehr ansprechende Gestaltung, die mittlerweile auch viele Bürger überzeugt hat, die im Vorbeigehen besonders im zu Ende gehenden Herbst noch die Blüten-Vielfalt bestaunen konnten.

Unter fachkundiger Anleitung des Experten wurden nun bereits als Vorbereitung für die erste Blüte-Phase, die im März des kommenden Jahres erwartet wird, auf der Verkehrsinsel in der Feuerhausgasse Ansaaten vorgenommen und auch Blumenzwiebeln gesetzt. Die zum Einsatz kommende Pflanzen-Vielfalt ist erstaunlich. Dr. Witt: „Je mehr Arten, desto widerstandsfähiger ist das ganze Areal“. Rund 70 Arten kamen jetzt – beispielhaft in der Feuerhausgasse, je nach Standort aber auch in unterschiedlicher Zusammensetzung an den anderen Standorten – zur Aussaat: Das Spektrum reicht vom Löwenmaul über die Ringelblume, verschiedene Glockenblumen-Arten, den Sonnenhut, den blauen Lein, die Wiesen-Schlüsselblume und den Frühlingsthymian bis hin zum Bergsteinkraut, Büschelglockenblume, Natternkopf, Küchenschelle und zum Salbei. Das Spektrum der Wildblumenzwiebeln reicht von verschiedenen Laucharten über die Traubenhyazinthe, den Schnittknoblauch und die Elfenkrokusse bis hin zu rund zehn verschiedenen Wildtulpen-Varianten. Der stellvertretende Bund-Naturschutz-Kreisvorsitzende Dr. Jürgen Riedler, der die ganze Aktion zu Beginn des Jahres 2016 initiiert hatte und der auch jetzt den Schluss-Pflegetermin begleitete, zeigte sich sehr erfreut über die große Vielfalt: „Wir können sicher sein“, so Riedler, „dass wir im kommenden Frühjahr bereits ab dem März eine wunderbare Blüten-Vielfalt zu sehen bekommen, was auch für viele Insekten, allen voran die Bienen, ein sehr wertvolles Angebot sein wird. Auch die in den gesamten Pflanzen-Gesellschaften lebenden Kleintiere können von der großen Arten-Vielfalt sehr profitieren.“

Auf den sechs Flächen in Eggenfelden wurden 2925 Wildblumenzwiebeln gesetzt, davon allein auf der Verkehrsinsel an der Feuerhausgasse 875. Den ebenfalls anwesenden Bauhof-Mitarbeitern der anderen Kommunen gab Experte Dr. Reinhard Witt deren Pflanz-Zwiebeln mit auf den Weg: für Arnstorf waren es 1700, für Bad Birnbach 2950 und für Massing 1300. Abschließend gab der Experte noch den ersten Begutachtungs- und Pflegetermin 2017 bekannt, der für den Mai eingeplant ist.   -wh


August: Blütenvielfalt überzeugt schon jetzt

Eggenfelden. Bienen und Hummeln haben schon erkannt, dass die im Rahmen der Aktion „Rottal-Inn blüht auf“ geschaffenen, kleinen „Blüh-Biotope“ eine sehr naturnahe und auch Nahrung bietende Abwechslung in der Stadt darstellen. Diese mit einheimischen Wildpflanzen aufwartenden Flächen stehen nach der Ansaat im Mai nun schon in voller Blüte. Diese Vielfalt überzeugt bereits jetzt die Initiatoren der Aktion, nämlich den Bund Naturschutz, die Stadt Eggenfelden als „Pilot-Kommune“ für den Landkreis, die Sparkassen-Stiftung als Sponsor und die zahlreichen Bauhof-Fachleute aus den ebenfalls an der Aktion teilnehmenden Gemeinden Bad Birnbach, Arnstorf und Massing.

Waren zu Beginn der Aktion, nämlich bei der ersten Anpflanzung und Vorbereitung der Flächen in den besagten Kommunen noch einige skeptische Stimmen aus den Reihen der Bauhof-Mitarbeiter zu hören, so hat sich dies nun vollständig geändert: man war sich nämlich bei der Anlage damals noch nicht so recht sicher, was sich da nach zwei oder drei Monaten zeigen würde. Dr. Reinhard Witt als Biologe und Wildpflanzenexperte und der stellvertretende Bund Naturschutz-Kreisvorsitzende Dr. Jürgen Riedler konnten aber damals schon die anfänglichen Bedenken leicht zerstreuen. Und nun hat es sich auch in der Praxis bereits erwiesen: die angelegten Flächen stehen voll von Blüten und unzähligen Keimlingen. Dies ist nicht nur optisch recht ansehnlich, sondern bringt auch für die Kleintier-Welt eine Menge an Nutzen: Neben den Bienen und Hummeln sind auch schon andere Klein-Insekten in den Blüh-Flächen zugange, was durchaus ein Beweis dafür ist, dass die Zusammenstellung der gewählten, einheimischen Blütenpflanzen genau richtig ist, um ein kleines Biotop zu bilden.

Dr. Witt erläuterte nun beim ersten Pflege- und Anschauungs-Termin an der „Muster-Fläche“, einer Verkehrsinsel in der Feuerhausgasse, den anwesenden Bauhof-Mitarbeitern, dass das Berg-Steinkraut, das Fingerkraut, die Küchenschelle, der Natternkopf, die Blauminze, die Glockenblume, der Thymian, die Karthäusernelken, das Nelkenleimkraut und die Ringelblume schon sehr erfolgreich von der gebotenen Fläche Besitz ergriffen hätten. Allerdings hatten sich auch einige in der Ansaat-Mischung nicht enthaltene Pflanzen mit eingeschlichen: Melde, Hirse und auch die Gänsedistel waren in kleiner Anzahl vertreten und wurden von den Fachleuten beseitigt. Der Experte erläuterte auch noch, dass ansonsten die Pflege-Aktionen deutlich weniger aufwändig und damit kostengünstiger seien als bei herkömmlich bepflanzten Flächen: Kein Gießen, wenig Mähen und hin und wieder Unkraut beseitigen – das wären über Jahre hinweg die einzigen Maßnahmen.

Über die Blüten- und Farben-Vielfalt freute sich nicht nur der ebenfalls anwesende  Erste Bürgermeister von Eggenfelden, Wolfgang Grubwinkler, sondern auch der stellvertretende Bund-Naturschutz-Kreisvorsitzende Dr. Jürgen Riedler, Bauhof-Leiter Thomas Schreiner sowie Bernd Hofbauer als Fachberater des Landkreises für Gartenkultur und Landespflege. Denn bei dieser ersten Pflegeaktion kamen auch Passanten vorbei, die die Aktivitäten und die Blütenvielfalt an der Feuerhausgasse schon begutachteten. Eine Bürgerin blieb gleich beim Bürgermeister stehen und meinte: „Das sieht schon ganz anders aus als Tulpenbeete, mir gefällt das, und auch die Bienen sind ein sehr gutes Zeichen für ein Stück intakter Naturfläche.“ Dem konnte Bürgermeister Grubwinkler nur zustimmen: „Sie haben recht, das ist ein kleines Stück Natur in unserer Stadt, an dem wir uns freuen können – übrigens auch noch an zahlreichen anderen Stellen im Stadtgebiet, an denen der Bauhof wirklich gute Arbeit geleistet hat.“ - Gute Arbeit wurde letztlich aber nicht nur in Eggenfelden an den gewählten Standorten geleistet. Vielmehr auch in den anderen Kommunen des Landkreises, die sich ebenfalls an der Aktion beteiligen.

Und damit noch viele andere Bürger über den Wert dieser Aktion informiert werden, hat die Stadt Hinweistafeln aufstellen lassen, die den Zweck und den Nutzen dieser bepflanzten Flächen erläutern. Und ein nächster Termin für die weitere Begutachtung der Flächen mit Pflanzung von Wildblumenzwiebeln ist bereits im Oktober vorgesehen.   -wh


„Rottal-Inn blüht auf“ geht in die Praxis

Eggenfelden. „Rottal Inn blüht auf – mit dieser Initiative wollen wir dafür sorgen, auf öffentlichen Grünflächen mehr Blütenreichtum und Artenvielfalt mit heimischen Wildpflanzen anstatt der herkömmlichen Zierstaudenbeete zuzulassen. Und heute geht es zum ersten Mal in die Praxis." - Mit diesen Worten begrüßte der stellvertretende Bund-Naturschutz-Kreisvorsitzende Dr. Jürgen Riedler die im Rathaus-Sitzungssaal zahlreich anwesenden Bauhof-Fachleute aus der Pilot-Stadt Eggenfelden sowie aus Bad Birnbach, Arnstorf ,Massing und Kirchdorf am Inn und Vertreter des staatlichen Straßenbauamts Passau. Riedler dankte vor allem Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler, dass sich Eggenfelden als Pilot-Gemeinde zur Verfügung gestellt habe, dem Bauhof-Team Eggenfelden und dessen Chef Thomas Schreiner für die damit verbundene Arbeit sowie Bernd Hofbauer als Fachberater sowie der Sparkassen-Stiftung für die zugesagte finanzielle Unterstützung. "Sie alle werden", und damit dankte er allen anwesenden Bauhof-Praktikern, "in den nächsten Jahren noch große Beachtung finden, denn Sie gehören zu den Vorreitern einer Entwicklung, die sich auch dem dramatischen Artensterben in unserer Landschaft entgegenstellt, wenngleich es anfangs sicher einer Umgewöhnung bedarf. Aber auch für unsere Kinder, die Schulen und viele Privatleute sind Sie alle damit Vorbilder. Sie holen ein Stück verlorene Heimat zurück in unsere Städte.“

Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler wünschte anschließend ebenso wie der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Bernd Hofbauer, der Aktion einen guten Start. Der Rathaus-Chef: "Ich freue mich, dass wir als Pilot-Gemeinde dabei sind und dass wir jetzt loslegen können."

Der fachliche Experte für die gesamte Aktion, der Biologe und Wildpflanzenexperte Dr. Reinhard Witt, der bereits zahlreiche Kommunen erfolgreich beraten hat, wies in einer Präsentation anschließend darauf hin, dass man stets mit heimischen Pflanzen und mit möglichst wenig Energie-Einsatz arbeiten sollte. Und weiter: „Pro Wildpflanzen-Art werden jeweils zwischen zehn und 100  Insektenarten angezogen, was ein weiterer Pluspunkt im Sinne von Artenvielfalt ist“, so der Referent.

Als in der Praxis wegen des hohen Aufwandes als Negativ-Beispiel zu nennende Lösung nannte er die so genannte „Mössinger Mischung“, die aus lediglich einjährigen Exoten-Pflanzenarten bestehe. Erheblich besser sei nach seinen Worten das so genannte „Haarer Verfahren“, das nach der Gemeinde Haar südöstlich von München benannt sei, wo bereits auf insgesamt 39 Flächen mit einheimischen und mehrjährigen Blüh-Pflanzen sehr erfolgreich und zur vollen Zufriedenheit der Bürger und der Kommunalverwaltung gearbeitet werde.

Dr. Witt erläuterte dann und die Umwandlung von artenarmem Grünland  in zweischnürige Blumenwiesen nach der Burri-Methode und die fachgerechte Neuanlage von Magerstandorten: „Diese Standorte überstehen auch die immer häufiger werdenden trockenen Sommer gut und sie sorgen mit sehr geringem Arbeits-und Energieaufwand im öffentlichen Bereich nicht nur durch die Blütenpflanzen für eine sehr ansprechende Optik, sondern diese Flächen bringen auch eine ökologisch wertvolle Artenvielfalts-Steigerung mit sich.“

Das Mähen erfolge ein- oder zweimal pro Jahr, so Dr. Witt, wobei das Mähgut nicht wie beim Mulch-Verfahren liegen bleiben dürfe, sondern abtransportiert werden müsse. Hier ergaben sich einige skeptische Bemerkungen von Bauhof-Mitarbeitern, die einerseits meinten, dass es eventuell schwierig sein könnte, das Mähgut an Biogas-Anlagen liefern zu können. Auch die neue optische Gestaltung solcher Flächen sei wohl entsprechend traditionellen Vorstellungen in der Bevölkerung vielleicht "gewöhnungsbedürftig". Dr. Witt meinte dazu, dass es sicher in vielerlei Hinsicht eine Umstellungsphase sei, die schon etwas Umgewöhnung in jeder Hinsicht sowie auch Geduld erfordere, dass aber andererseits langfristig ein geringerer Pflegeaufwand, eine deutlich größere Artenvielfalt und auch finanzielle Einsparungen zu erwarten seien.

Er schilderte den Bauhof-Mitarbeitern in Lichtbildern die Praxis der Anpflanzung und Pflege nach verschiedenen Varianten: „Man muss einfach anfangen, und man wird langfristig sicher nicht enttäuscht sein. Lassen Sie sich überraschen."

Dr. Witt machte dann an einer Verkehrsinsel in der Feuerhausgasse eine praktische Vorführung, wie die Anpflanzung mit den heimischen Wildpflanzenstauden erfolgen solle: "Wichtig ist, dass der Boden ohne jeglichen Altbestand ist, dass er entsprechend der Arbeitsanweisung vorbereitet wurde und dass eine Kompostschicht dabei ist, die Feuchtigkeit speichert", so Dr. Witt. Die Gruppe pflanzte dann gemeinsam in vorher geplanten Abständen Berg-Steinkraut, Fingerkraut, Küchenschelle, Spornblume, Natternkopf, Blauminze, Salbei, Wolfsmilch und andere. Ergänzt wurde das Ganze noch durch extensive heimische Ansaaten von Glockenblume, Resede, Thymian und Karthäusernelke, die bei Wildbienen sehr beliebt sind. Bürgermeister Grubwinkler verfolgte die Aktion und wünschte abschließend noch viel Erfolg.

Ähnliche Praxis-Aktionen wurden nachmittags noch an anderen Standorten in Eggenfelden durchgeführt. Bewusst werden  hierbei viele verschiedene Saatgutmischungen eingesetzt, um die Vielfalt der Möglichkeiten zu demonstrieren Auch wurde entsprechendes Saat- und Pflanzgut an die Bauhof-Mitarbeiter der anderen Städte ausgegeben.

Wie Dr. Riedler mitteilte, könnten sich interessierte Kommunen oder Privatpersonen  über den Fortgang des Projektes und über die bepflanzten Flächen  auf der Homepage  der Bund Naturschutz Kreisgruppe Rottal-Inn informieren.  Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit den Kommunen an den Wildblumenflächen auch Infoschilder für die Bevölkerung aufgestellt.   -wh


Alles zur Aktion "Rottal-Inn blüht auf"

Eggenfelden. „Rottal Inn blüht auf – mit dieser Initiative wollen wir vor allem Kommunen ermuntern, auf öffentlichen Grünflächen mehr Blütenreichtum und Artenvielfalt mit heimischen Wildpflanzen anstatt der herkömmlichen Zierstaudenbeete zuzulassen.“ - Mit diesen Worten begrüßte Bund-Naturschutz-Kreisvorsitzender Matthias Schmöller rund 150 interessierte Zuhörer, darunter zahlreiche Bürgermeister aus dem Landkreis, im Stadtsaal Eggenfelden. Als ideelle Unterstützer des Projekts nannte er die Fachberatung für Gartenbau und Landschaftspflege am Landratsamt, den Kreisimkereiverein sowie den Landschaftspflegeverband Rottal-Inn. Schmöller weiter: „Es wird sich zeigen, dass mit dem richtigen Anlegen und Gestalten solcher Blüh-Flächen auch weniger Pflegeaufwand verbunden ist – man muss es aber richtig machen. Und dafür konnten wir einen echten Fachmann gewinnen“, so der Kreisvorsitzende, der damit auch den Haupt-Referenten und Experten Dr. Reinhard Witt vorstellte.

Der Buchautor, Biologe und Wildpflanzenexperte Witt, der bereits zahlreiche Kommunen erfolgreich beraten hat, wies in seiner Präsentation zunächst darauf hin, dass man stets mit heimischen Pflanzen und mit möglichst wenig Energie-Einsatz arbeiten sollte. Und weiter: „Pro Wildpflanzen-Art werden jeweils zwischen zehn und 100 Kleintiere Arten angezogen, was ein weiterer Pluspunkt im Sinne von Artenvielfalt ist“, so der Referent.

Als zwar gut gemeinte, aber in der Praxis wegen des hohen Aufwandes als Negativ-Beispiel zu nennende Lösung nannte er die so genannte „Mössinger Mischung“, die aus lediglich einjährigen Exoten-Pflanzenarten bestehe. Erheblich besser sei nach seinen Worten das so genannte „Haarer Verfahren“, das nach der Gemeinde Haar südöstlich von München benannt sei, wo bereits auf insgesamt 39 Flächen mit einheimischen und mehrjährigen Blüh-Pflanzen sehr erfolgreich und zur vollen Zufriedenheit der Bürger und der Kommunalverwaltung gearbeitet werde.

Dr. Reinhard Witt erläuterte dann, wie man gemäß der "Methode Haar" Magerstandorte anlegt: „Diese Standorte sind äußerst artenreich, sie überstehen auch die immer häufiger werdenden trockenen Sommer gut und sie sorgen mit sehr geringem Arbeits-und Energieaufwand im öffentlichen Bereich nicht nur durch die Blütenpflanzen für eine sehr ansprechende Optik, sondern diese Flächen bringen auch eine ökologisch wertvolle Artenvielfalts-Steigerung mit sich.“

Das Mähen dieser Standorte erfolge ein- oder zweimal pro Jahr, so Dr. Witt, wobei das Mähgut nicht wie beim Mulch-Verfahren liegen bleiben dürfe, sondern abtransportiert werden müsse. In diesem Zusammenhang wies der Referent darauf hin, dass - über mehrere Jahre hinweg gerechnet - bei hohem Nutzen für die Naturvielfalt der damit verbundene Aufwand in der Summe niedriger sei als bei anderen Bearbeitungsmethoden. Auch erwähnte er, dass mit dem kommenden Auslaufen der Biogas-Förderung die Nutzung von Grünschnitt aus den Flächen in diesen Biogas-Anlagen sicherlich eine willkommene und sehr sinnvolle Verwertungs-Möglichkeit sei.

Dr. Reinhard Witt ermunterte zum Abschluss alle Bürgermeister und Bauhof-Mitarbeiter, es mit diesem Verfahren zu versuchen, weil damit viel an Positivem für die Natur und damit für das Lebensumfeld des Menschen bewirkt werden könne. An dem Projekt teilnehmende Gemeinden würden von ihm auch intensiv mit Rat und Praxis-Erläuterungen unterstützt werden.

Zum Abschluss erwähnte der stellvertretende BN-Kreisvorsitzende Dr. Jürgen Riedler, der übrigens einen wesentlichen Anstoß zu der gesamten Aktion und zu diesem Fachvortrag gegeben hatte, dass die Aktion zusammen mit dem Kreisfachberater für Gartenbau-und Landschaftspflege, Bernd Hofbauer, durchgeführt werde und dass neben Eggenfelden, das sich voraussichtlich als Pilot-Kommune zur Verfügung stellen werde, auch Arnstorf und Bad Birnbach mitmachen werden und die Gemeinden Massing, Dietersburg, Falkenberg, Zeilarn und Rimbach grundsätzliches Interesse an der Aktion gezeigt hätten. „Wir vom BN hoffen natürlich, dass im weiteren Verlauf auch noch andere Gemeinden bei dieser Aktion mitmachen werden“, so Dr. Riedler abschließend. Sein besonderer Dank ging an Bürgermeister Grubwinkler aus Eggenfelden und Bürgermeister Sittinger aus Arnstorf, die dieser Aktion von Anfang an sehr positiv gegenüber standen.

Erwähnt wurde schließlich noch, dass interessierte Gemeinden sich in der Geschäftsstelle des Bund Naturschutz in Pfarrkirchen unter E-Mail bn-rottal-inn@t-online.de bzw. Tel. 08561-3834 anmelden sowie vorab auf der Internet-Seite www.rottal-inn.bund-naturschutz.de weitere Informationen besorgen können. Anmeldeschluss ist am Freitag, 4. März. Nach einem gemeinsamen Erstbegehungstermin - voraussichtlich am 8. März - sollen dann die einzelnen Flächen in den Teilnahmegemeinden ausgewählt und eine detaillierte Planung erstellt werden. Nach Organisation des Pflanz- und Saatgutes werde dann in der Pilotgemeinde Eggenfelden die Ansaat, Pflanzung und Pflege in der Praxis an mehreren Terminen demonstriert. An diesen Terminen könnte dann Personal aller Teilnehmer-Kommunen mit dabei sein und fachkundige Unterweisung bekommen. Hierzu auch interessante Links:

www.naturgarten.org/beispiele/oeffentliches-gruen/landkarte-des-lebens.html

www.naturgarten.org

www.naturgartenplaner.de



Super-Start für BN-Aktion: "Rottal-Inn blüht auf"

Eggenfelden. Die Auswahl der Bepflanzungs-Flächen für die Aktion "Rottal-Inn blüht auf“ hat begonnen. Anlässlich eines Erstbegehung-Termins in der Pilot-Kommune Eggenfelden untersuchten die Verantwortlichen unter Leitung von Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler und mit fachlicher Unterstützung des Biologen und Wildpflanzenexperten Dr. Reinhard Witt mehrere Standorte in der Stadt und im Umfeld. Auch wurden bereits Flächen in Arnstorf, Bad Birnbach und Massing besichtigt, die ebenfalls Teil des Projekts sein werden.

„Rottal Inn blüht auf" – mit dieser Aktion, die auf Initiative des stellvertretenden Kreisvorsitzenden des Bund Naturschutz, Dr. Jürgen Riedler, zustande kam, sollen vor allem Kommunen ermuntert werden, auf öffentlichen Grünflächen mehr Blütenreichtum und Artenvielfalt mit heimischen Wildpflanzen zuzulassen. Und so bekundeten, nicht zuletzt angeregt durch einen Fach-Vortrag, den der Experte Dr. Reinhard Witt Ende Januar vor rund 150 interessierten Zuhörern in Eggenfelden gehalten hatte, schließlich neben Eggenfelden auch Bad Birnbach, Arnstorf und Massing ihr Interesse an der Aktion - und alle diese Kommunen wollen nun auch in ihren Gemeindegebieten auf insgesamt  24 Flächen Wildblumen blühen lassen.

Nun erfolgte der Praxis-Start der Aktion: Unter Leitung von Dr. Witt wurden in diesen vier Gemeinden jetzt alle Standorte für die Bepflanzung begutachtet.

In der "Pilot-Stadt" Eggenfelden ist einer davon beispielsweise die Verkehrsinsel an der Einmündung der Feuerwehrhausgasse in die Pfarrkirchener Straße. Dort trafen sich mit dem Experten Dr. Witt und seinem Praktikanten Franz Straubinger auch Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler, der Vorstands-Vorsitzende der Sparkassen-Stiftung Josef Borchi, der Kreisfachberater für Gartenbau, Bernd Hofbauer, Stadtbaumeister Markus Eder, Bauhofleiter Thomas Schreiner und vom Bund Naturschutz Dr. Jürgen Riedler und Gernot Richter-Pöhlmann, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Sie ließen sich auch über die praktische Ausführung informieren, wie an den ausgewählten Standorten aus den jetzigen Rasen- oder Bepflanzungsflächen attraktive Blumenwiesen werden können - das Ganze ohne äußere Veränderung der etwaigen verkehrstechnischen Randbedingungen. Demnach werde zunächst der bestehende Boden flach abgetragen, eine Kies-Schicht und qualitätsgesicherter Kompost aufgetragen, darauf eine Pflanzung für die erste Blüh-Phase und zusätzlich die dauerhafte Wildblumen-Saat.

"Ein weiterer Praxis-Vorführungs-Termin wird am 10. Mai sein - dann werden auch die Bauhof-Fachleute  aller beteiligten Kommunen eingeladen sein und sich über die genaue Verfahrensweise informieren können, auch kann das für alle Gemeinden bestellte Saatgut an diesem Tag mitgenommen werden", so der Experte. Und weiter: "Natürlich können auch Vertreter weiterer interessierter Kommunen an diesem Tag noch dazukommen und sich informieren. Die Teilnahme ist kostenlos, lediglich eine Anmeldung beim Fachberater für Gartenbau- und Landschaftspflege im Landratsamt, Bernd Hofbauer, wäre notwendig. Wichtig ist, dass die einzelnen Bearbeiter in den Gemeinden an diesem Termin die genaue Arbeitsweise kennenlernen und sich auch informieren, dass später diese Flächen einmal im September oder zusätzlich vorher mit einem Sommer-Mäh-Schnitt bearbeitet werden, wobei das Mähgut abtransportiert werden muss und nicht als Mulch liegenbleiben darf".

Sowohl Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler wie auch Dr. Jürgen Riedler vom BN zeigten sich erfreut über die gesamte Planung und den Start der Aktion, sie dankten allen beteiligten Fachleuten und den anderen Kommunen für ihr Interesse, ebenfalls mitzumachen. Im Speziellen galt der Dank auch der Stiftung der Sparkasse Rottal-Inn, die sich mit einer finanziellen Unterstützung beteiligen wolle. Hierzu äußerte der Vorstands-Vorsitzende der Sparkassen-Stiftung,  Josef Borchi, anlässlich des Start-Termins der Aktion, dass die Stiftung stets gerne Verantwortung für die Region übernehme und sich deshalb im Rahmen der Aktion "Rottal-Inn blüht auf"  auch finanziell engagieren werde: "Es freut uns", so Josef Borchi, "dass wir mit der Sparkassen-Stiftung eine solche Initiative, die ja im Sinne der Umwelt und damit zum Nutzen von uns allen tätig ist, voranbringen und fördern können."    - wh